In Auschwitz überleben – Gespräch mit Piero Terracina

In Auschwitz überleben – Gespräch mit Piero Terracina

Mehr als zweihundert Besucher folgten der Einladung von Coordinamento Donne Italiane di Francoforte e. V. und ItaliaAltrove zum Gespräch mit Piero Terracina, einem der letzten italienischen Auschwitz-Überlebenden. Er beschrieb nicht nur das Leben im Konzentrationslager ausführlich sondern begann bereits ab der von Italien beschlossenen Rassengesetzgebung von 1938. In deren Folge wurden er und seine Geschwister aus der öffentlichen Schule verwiesen. Sein Vater hatte keine Arbeitsmöglichkeit mehr, so dass die Existenzgrundlage der Familie verloren war und die vier Geschwister als Straßenverkäufer arbeiteten. Nach der Deportation von mehr als 1000 römischen Juden am 16. Oktober 1943 versteckte sich die Familie, wurde aber verraten (vermutlich von Landsleuten), im März 1944 von der SS verhaftet und deportiert. Weiterhin erzählte er einige sehr ergreifende Fälle von Solidarität unter Häftlingen in Auschwitz. Er betonte die Wichtigkeit der Erinnerung, was ihn bewogen hat, sich als Zeitzeuge unermüdlich in Schulen, Institutionen und Organisationen zu engagieren. Dafür hat er zahlreiche Orden und Ehrenabzeichen in Italien bekommen. Die zahlreichen Besucher der Veranstaltung zeigten sich sehr ergriffen und stellten mehrere Fragen.