Colombia Viva und HoR

Ein Gespräch mit Angie Gomez, Gründungsmitglied von Colombia Viva e.V.

 

 

Frau Gomez, am Beispiel von Colombia Viva lässt sich gut erzählen, wie House of Resources Rhein-Main (HoR) in der Vereinsgründung und Professionalisierung unterstützen kann. Wie fing die Geschichte an?

 

Es begann 2017 mit der Idee, für die kolumbianische Community in Rhein-Main etwas auf die Beine zu stellen. Am Anfang, waren wir zu fünft, als Teilnehmende von „Mehr Bock auf Politik“ bei beramí. Dort haben wir von dem neuen Angebot für Initiativen und Vereine im Projekt „House of Resources“ gehört. Und haben uns vorgestellt.

 

Mit welchen Fragen und Wünschen kamen Sie zu HoR?

 

Vielen Fragen! Die drängendsten waren: Welche Organisationsformen gibt es, und welche passt zu unserer Gruppe? Worauf muss man aufpassen, wenn man einen Verein gründet? Und: Können wir tatsächlich irgendwo Geld für unsere Projekte beantragen? Denn wir haben anfangs natürlich alles aus eigener Tasche bezahlt.

 

 

Haben Sie Antworten bekommen? Wie sahen die aus?

 

Wir konnten mithilfe der Beratung für uns klären, dass wir ein Verein werden wollten. In der Gründungsphase wurden wir professionell begleitet. Und über Workshops und Trainings haben wir uns in drei Jahren viel neues Wissen angeeignet, mit dem wir unseren Verein weiterentwickeln konnten. Währenddessen hat HoR unsere praktische Arbeit teilweise mit Mikroprojekt-Förderung unterstützt.

 

In welchen Bereichen hat sich Colombia Viva entwickelt?

 

Ganz zentral in der Organisationsstruktur. Wir haben jetzt eine Satzung. Aber darüber hinaus haben wir auch ein Organigramm, das die Zuständigkeiten klärt: Wer macht was? Ein anderer Bereich ist die Öffentlichkeitsarbeit. Ein HoR-Workshop war der Auslöser dafür, dass wir unsere Internetseite entwickelt haben. Außerdem haben wir wichtige Erfahrungen gesammelt in der Beantragung von Fördermitteln. Wir wissen jetzt, wie man Ziele formuliert und einen Finanzplan macht. Und wie man eine korrekte Abrechnung macht. Darauf hat uns das Bürokratie-Survival-Training gut vorbereitet.

 

 

Haben Sie schon bei anderen Geldgebern Projektförderung beantragt?

 

Ja, wir haben für unser „Festival de la Colombianidad“ 2019 auch eine Förderung vom Frankfurter Kulturamt bekommen, neben der Förderung durch HoR. Und im kommenden Jahr werden wir an einem Projekt auf kommunaler Ebene teilnehmen. Wir haben gerade die Zusage erhalten! Das Üben mit HoR-Anträgen hat sich gelohnt.

 

Welche Rolle spielt House of Resources Rhein-Main für Ihren Verein?

 

Ohne HoR wären wir nicht so weit gekommen. HoR ist kein Förderer, bei dem es nur um das Finanzielle für ein Projekt geht. Wir merken deutlich, dass es um unseren Verein geht – darum, wie wir uns weiterentwickeln können. Dass wir uns an House of Resources wenden können, gibt uns Stabilität. Unsere Aktiven haben das Gefühl: Wir sind ein ernsthafter Verein, der nicht alleine dasteht. Das schafft Vertrauen. Wir haben auch jetzt immer mal wieder Fragen. Aber wir wissen, wem wir sie stellen können.

 

Gibt es ein Highlight in der Zeit Ihrer Begleitung durch HoR?

 

Die Vereinsgründung! Dieser Schritt hat zu all den Möglichkeiten geführt, die danach gekommen sind.

 

Was wünschen Sie sich für Colombia Viva für die Zukunft?

 

Dass unser Verein weiter besteht, dass mehr Mitglieder dazukommen. Und dass wir vielleicht irgendwann einmal eigene Räumlichkeiten haben! Mit dem Rat der Kulturen e.V. möchte Colombia Viva die Idee vom „Haus der Kulturen“ in Frankfurt vorantreiben.